Wieder einmal war die Freisener St. Remigius Kirche nicht nur bis auf den letzten Platz besetzt, vielmehr mussten noch zusätzliche Klappstühle und etliche Stehplätze herhalten, um unser Adventskonzert 2019 zu erleben. Denn mittlerweile hat sich unser Chor zu einer festen Größe im Saarland entwickelt.
Und das kommt nicht von ungefähr. Unsere 33 Sängerinnen und Sänger singen so stimmgewaltig, dass sie mühelos alle 510 Besucher bis zum letzten Platz erreichten. Nicht nur dieser Umstand, sondern auch eine insgesamt profunde Gesangstechnik zeichnet mittlerweile unseren Chor aus. So ganz nebenbei sei noch erwähnt, dass wir alle 16 Programmtitel und drei Zugaben auswendig vortrugen.
Nach „Jingle Bell Rock“ und „Eine Muh, eine Mäh“ folgte der erste Höhepunkt. Unser Chorleiter Rolf Mohr kündigte eine Welturaufführung an: „You raise me up“ trug der Chor nicht nur gesanglich vor, gleichzeitig konnte das Publikum auf einer großen Leinwand zum ersten Mal unser erstes Musikvideo sehen, das wir sowohl im Tonstudio als auch mit drei Protagonistinnen in Außenaufnahmen erstellt hatten. Tosender Applaus war der Lohn für das wahrlich gelungene Projekt.
Dass der Chor die gesamte Bandbreite vom Pianissimo bis zum Fortissimo beherrscht, zeigte er beeindruckend in dem Stück „Carol of the Bells“. Bei „The Lamb“ und „The Seal Lullaby“ erkannte man deutlich, wie der Chor mittlerweile gereift ist, um feinste Nuancen emotionaler Gefühle darzustellen. Mit „O Holy Night“ beendeten wir den ersten Teil unseres Programms, wobei Marie Pukallus in ihrem Solo bewies, dass sie sich zu einer ausgereiften Sängerin entwickelt hat.
Das Saarbrücker Blockflötenensemble Flautissimo gestaltete mit Werken von der Renaissance bis zur Moderne den Mittelteil und erntete viel Applaus.
(Foto: Isolde Meuler)
Der Kinder- und Jugendchor Freisen während des zweiten Programmteils als große Familie im imaginären Wohnzimmer versammelt
Im zweiten Teil sangen wir bekannte Lieder zu Advent und Weihnacht. Dabei hatten wir uns auch optisch etwas einfallen lassen. Chorleiter Mohr berichtete, dass seine Choristen bei allen Interviews immer darauf hinweisen, dass sie sich im Chor wie in einer großen Familie fühlen. Deswegen sei er auf die Idee gekommen, dass sich diese große Chorfamilie in ihrer besten Festtagskleidung versammelt und in einem imaginären Wohnzimmer die Advents- und die kommende Weihnachtszeit gemeinsam feiert. Zahlreiche Solistinnen lockerten dabei die Strophenlieder auf. Besondere Erwähnung gebührt der elfjährigen Tamia Schäfer, die erstaunlich souverän das Ave Maria von Bach/Gounod vortrug.
Einen weiteren Gag erlaubten wir uns, als die kleine Paula Becker im Nachthemd erschien und sich im Kinderbettchen auf der Bühne schlafen legte. Passend dazu sangen wir Heidschi Bumbeitschi, wobei im Publikum sogar auch bei vielen Männern ein kleines Tränchen in den Augen zu erkennen war.
Am Ende banden wir unser Publikum in unsere Familienfeier mit ein. Alle sangen gemeinsam „Leise rieselt der Schnee“, den „Andachtsjodler“ und „Stille Nacht“.
Stehende Ovationen und ein nicht enden wollender Applaus sorgte dafür, dass wir noch drei Zugaben sangen. Als wir beim letzten Lied „Feliz Navidad“ am Ende die Hände hoch zu einem Herzen formten, gaben viele Besucher dieses Symbol mit der gleichen Geste an uns zurück.
Besucherin Uta Biehl meinte: „Der Chor ist unbeschreiblich gut. Mit diesem Konzert fängt für mich Weihnachten an.“