Als wir zur Vorbereitung unseres Konzertes am Kolpinghaus ankamen, sagte man uns: „Ihr müsst sofort mit dem Konzert beginnen! Die Leute sind schon seit dem Vormittag hier und gehen jetzt einer nach dem andern nach Hause.“ Tatsächlich waren nur noch wenige Besucher da und es sah für das Konzert wirklich schlecht aus.
Wir ließen uns aber nicht aus der Ruhe bringen und beharrten auf der angekündigten Zeit in einer knappen Stunde. Also begaben wir uns in unseren Proberaum, begannen mit unseren Lockerungs- und Atemübungen, sangen uns intensiv ein und probten noch kurz den ein oder anderen Konzertausschnitt.
Unser Chorleiter bereitete uns schon auf ein mögliches Desaster vor und meinte: „Es kann sein, dass heute nur wenige Leute zu unserem Konzert kommen. Wir ziehen es aber auf jeden Fall durch.“ Also stellten wir uns im Foyer in der richtigen Reihenfolge auf und marschierten pünktlich zur angekündigten Zeit in den großen Saal des Kolpinghauses ein.
(Fotos: Isolde Meuler)
Was sollen wir sagen? Der Saal war brechend voll besetzt, etliche Besucher nahmen in Kauf, unser Konzert sogar im Stehen zu verfolgen. Und es war eines der schönsten Konzerte, die wir in letzter Zeit gesungen hatten. Die Menschen waren so begeistert, wie wir es lange nicht erlebt hatten. In einer solchen Atmosphäre wächst ein Chor dann auch über sich hinaus und gegenseitige Dankbarkeit war bei unseren Choristen und unserem Publikum zu spüren. Da verwunderte es auch nicht, dass es nach unserem Konzert noch zu einer spontanen Hutsammlung unter den Besuchern kam, wofür wir uns auch an dieser Stelle noch einmal herzlich bedanken.
Ein Appell an alle Kinder und Jugendlichen, die bei uns in Zukunft mitsingen möchten: So etwas erlebt man nur in einem Chor!